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https://www.openpetition.de/!nuthewaeldchen
Naturschutz und Wohnungsbau müssen kein Widerspruch sein. In Potsdam sieht man das aktuell anders.
Potsdam hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen Im Potsdamer Stadtteil Zentrum-Ost in unmittelbarer Nachbarschaft der Nutheschlange wurde trotz noch nicht erteilter Baugenehmigung und Monate vor Abschluss der Eingabenprüfung trotzdem das 1,8 Hektar große Waldstück „Nuthewäldchen“, Teil einer alten Auenlandschaft, rücksichtslos gerodet, um Wohnhäuser zu errichten.
Die Investoren möchten kurz vor der anstehenden Brutzeit unumkehrbare Tatsachen schaffen. Dabei verkennen sie wissentlich, dass hinsichtlich des drohenden Klimakollaps mit dem jetzt schon ein unwiederbringliches Artensterben einhergeht, etablierte Waldgebiete dringend zu erhalten sind. Abgesehen vom ökologischen Aspekt ist das in dem inzwischen so hochgradig verdichteten Stadtteil Zentrum Ost auch eine Frage der Lebensqualität.
Mit der gerodeten Fläche wird, aus Sicht des Investors, die Zustimmung der Abgeordneten zum Bauvorhaben zu einer Formalie degradiert und die Bebauung des Grundstücks damit gesichert. Stadtökologie und Bürgerbeteiligung wurden durch die vorschnelle Rodung ad absurdum geführt.
Daher die Forderungen an die Bebauung:
- Umsetzung eines ambitionierten Baustandards (z.B. DGNB Platin, BNB) für die Gebäude und Außenanlagen (und damit geringstmögliche Flächenversiegelung, höchste Wasserrückhaltung, geringstmögliche negative Umweltauswirkungen).
- Transparente Weiterentwicklung des Stadtentwicklungsprozesses für Zentrum-Ost unter Berücksichtigung der AnwohnerInneninteressen und der Expertise zivilgesellschaftlicher Verbände und Vereine (Schaffung alternativer Naherholungsgebiete, Berücksichtigung der Mobilitätsanforderungen durch integrierte Parkraumkonzepte und Radverkehrsplanung).
- Transparente Abschätzung und Darstellung der Auswirkungen anhand geeigneter Kennzahlen (Lebenszyklusanalysen für Flächen und Gebäude, Milieuschutzanalyse für Zentrum-Ost, Offenlegung und Monitoring des Zustandes der Ersatzpflanzungen).
- Schaffung geeigneter Lebensräume zur Wiederansiedlung der durch die Rodung verdrängten Tier- und Pflanzenarten.
Begründung
Mit der Petition sprechen Sie sich gegen die üblichen Praktiken aus und unterstützen eine ökologische Stadtentwicklung mit hohen sozialen Standards und basisdemokratischer BürgerInnenbeteiligung. Mit dem Erfolg dieser Petition kann der weitere Umgang mit der Fläche des Nuthewäldchen noch im Sinne des Klimanotstands gestaltet werden. Es könnte sogar eine Wende in der bestehenden Stadtentwicklungspolitik einleiten.
Der Umgang mit dem Bauvorhaben Nuthewäldchen zeigt die aktuelle Situation in der Stadt auf. In der Stadt Potsdam wird Stadtentwicklung aktuell nachrangig zivilgesellschaftlichem Engagements und Klimanotstandes verfahren.