bis 1987 Bau von Wohnungen in Großplattenbauweise
im Zentrum Ost
das Areal der heutigen Nutheschlange wurde als Garagenkomplex
durch die AnwohnerInnen im Stadtteil Zentrum Ost genutzt
Entwicklungsphase Nutheschlange (bis 1996)
nach dem Vorbild der Internationalen
Bauausstellung Berlin (IBA 1984-87), wurde nach der Wende in Potsdam ein
Sanierungsträger aufgebaut, der vom Bereichsleiter der IBA, Conny van Geisten,
geleitet wurde
konzeptionell ging es dem Sanierungsträger dabei
um behutsame Stadterneuerung mit Bürgerbeteiligung, Öffentlichkeitsarbeit gemäß
dem Kreuzberger Modell und unter Berücksichtigung der kritischen Übergangszone
Zentrum Ost/Babelsberg
die “Nutheschlange” wurde als Begrenzung des
Wohngebietes zur Nutheschnellstrasse und gleichzeitig als eine begrünte und
bewohnte Schallschutzmauer konzipiert
Vertragsabschluss zwischen den Architekten Doris
und Hinrich Baller am 1.10.1996 für das Neubauvorhaben in Zenrum
Ost/Potsdam-Babelsberg, Humboldtring 32 – 120.
das Nutheschlangen-Projekt stellte eine
Alternative zu Tieflegung der Schnellstrasse bzw. einem Tunnelbau usw. dar.
Planungs- und Bauphase (1996-2002)
nach Baubeantragung wurde der Bauauftrag an die
Gewoba GmbH überantwortet
sukzessive Beauftragung der Architekten Baller
durch die Gewoba GmbH, auch die gesamte Gestaltung der umliegenden Freiflächen
und angrenzenden Grundstücke zu übernehmen
am 26.5.1996 und nach Amtsantritt des Gewoba
Geschäftsführers Horst Müller-Zinsius erfolgte die Kündigung des
Architektenvertrages über die Gestaltung der Freiflächen und des Hochbaus durch
die Gewoba GmbH angeblich wegen Verzögerung des Bauvorhabens und Termin-überschreitungen
durch die Architekten
die Architekten Baller legten erfolgreich
Widerspruch gegen die Kündigung ein und erwirkten eine Verfügung
(bauvertraglich gab es zwischen der Gewoba GmbH und den Architekten Baller
keine vertragliche Einigung über Ausführungsfristen)
erfolgloses Berufungsverfahren der Gewoba GmbH
gegen das Urteil beim Oberlandesgericht Brandenburg
Vergleich zwischen Architekten Baller und Gewoba
führte zur Abgabe der künstlerischen Leitung ausschließlich für den Hochbau
(und damit auch der Kontrolle und Abnahme der Bauleistungen) an die Gewoba, die
Haftung der Architekten für die Planung bleibt bestehen
Bau der Nutheschlange ab 1999, Fertigstellung bis
auf das Terrassenhaus im Jahre 2002
Kündigung des Vertrages mit dem Bauleiter der
Firma Wayss + Freytag durch die Gewoba GmbH während der Bauausführungen ohne
Schaffung eines fachlichen/personellen Ersatzes
Fertigstellung (2002) und Sanierungsphase der Nutheschlange
die Nutheschlange umfasst 241 Wohnungen (davon 25
in den „Anglerhäusern“) für etwa 700 Menschen
eingebunden ins architektonische Konzept der
Nutheschlange sind 371 PKW Stellplätze – gefördert mit öffentlichen Mitteln
seit Fertigstellung des Neubaus finden
Sanierungsarbeiten aufgrund von Bauausführungsmängeln statt – ca. 35 Wohnungen
pro Jahr (laut ProPotsdam)
neben Bauausführungsmängeln wird der ProPotsdam
von den BewohnerInnen der Nutheschlange auch eine mangelhafte Unterhaltung der
Gebäude und eine unsachgemäße und fachlich mangelhafte Unterhaltung der
umliegenden Grünanlagen vorgeworfen
die ProPotsdam gibt nach Gründung der Initiative
Nutheschlange und deren Forderungen nach Partizipation und Transparenz Ende
2018 bekannt, dass der Kopfbau der Nutheschlange, das “Terrassenhaus” – ein
Wohnhaus mit 35 Wohungen und einem Garagenkomplex – abgerissen und durch einen
Gebäude mit doppelt so vielen Wohnungen ersetzt werden soll
Abrissarbeiten sind bereits für das 2. Halbjahr 2019 vorgesehen
Ziele der Initiative Nutheschlange (Gründung Oktober 2018)
Veröffentlichung von zunehmenden Problemen innerhalb der Nutheschlange im Bereich Entsorgung, Begrünung, Mietraumbewirtschaftung, Sanierungsfortschritt, Quartiersmanagement und Partizipation der BewohnerInnen
Transparenz und Veröffentlichung von Gutachten, die den Abriss des Terrassenhauses aus Sicht der ProPotsdam notwendig machen
Transparenz und Gegenüberstellung der Kosten möglicher Sanierungsarbeiten und des Abrisses bzw. der Neubaukosten
Forderung zu Transparenz und Bürgerbeteiligung an die Stadt, das städtische Unternehmen ProPotsdam und an den Kommunalen Immobilienservice der Stadt Potsdam (KIS) hinsichtlich von weiteren Plänen zur Nachverdichtung im Potsdamer Stadtteil Zentrum Ost und dem Verkauf von Flächen und Gebäuden an private Immobilienunternehmen
Forderung zu Transparenz und Bürgerbeteiligung an die Stadt hinsichtlich der Umwidmung von Grün- bzw. Waldflächen in Bauland und weiteren Bauplänen auf diesen Flächen
Ende 2018/Anfang 2019 starker Zuspruch der Initiative im Rahmen des geplanten Abrissvorhabens